PitClown
"Spielräume"
Stadtmuseum Neuötting,
19.10.-23.12.07


Presse
Alt-Neuöttinger Anzeiger
Hubertus Olbrich


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Gruppenbild von links: Alois Öllinger, Franz Ramgraber, Pit Kinzer (hinten), Waltraud Waldherr, Petra Noll, Joyce Rohrmoser, Christoph Obermeier (hinten), Anne Katrin Schreiner und Franz Bergmüller. (Foto: Olbrich)
Hingehen, schauen und spielen
Ausstellung im Stadtmuseum - Gute Auswahl von Objekten zusammengetragen

Neuötting. Bekanntlich liegt ja die Entscheidung darüber, was nun Kunst ist und was nicht, im Auge des Betrachters. Kunst braucht also Betrachter, und weil kaum einer aus lauter Kunstinteresse hunderte Kilometer weit fährt, um sich einen Überblick über die Arbeiten verschiedener Künstler zu verschaffen, gibt es Ausstellungen, bei denen dann ein mehr oder minder repräsentativer Querschnitt derselben zur Schau gestellt wird.
Und so hatten Bürgermeister Frank Springer, Kulturamtsleiter Christoph Obermeier und Kuratorin Dr. Petra Noll zur Ausstellung „Spielräume“ ins Stadtmuseum eingeladen. Zahlreiche Kunstinteressierte waren gekommen, um neugierig Kunst zu erleben. Nach einer Ansprache des Bürgermeisters erläuterte Kuratorin Dr. Petra Noll die Ziele und Hintergründe der Ausstellung. Es folgte das Stück „Spiel“ von Samuel Beckett, dargestellt von der Theatergruppe „Die Spieler“, Nikola Rothmann, Barbara Strack, Herbert Pross. Ob absurdes Theater nun absurd ist, oder nicht, muss wieder jeder einzelne für sich entscheiden, tatsächlich war aber der Blick zu den Akteuren durch die Raumaufteilung nur eingeschränkt möglich, was den Genuss schmälerte.
Die Ausstellung beleuchtet das aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln. Von großformatigen Arbeiten in Form von Photographien oder Gemälden bis zu Arbeiten in Spielkartengröße oder gar Schmuck war eine wirklich gute Auswahl von Objekten zusammengestellt worden. So konnte man das eine oder andere „Aha“ vernehmen und da einige der Künstler anwesend waren, konnte auch ganz ungeniert nachgefragt werden, wie, was, wo und warum das eine oder andere Kunstwerk nun gerade so und nicht anders dargestellt, inszeniert, oder installiert war. Einige Objekte können an - und ausgeknipst , also vom Betrachter aktiv beeinflusst werden, während andere statisch, also eher konservativ bewegungslos die Ausstellung bereichern. Der Ideenreichtum der ausgestellten Künstler scheint grenzenlos.
Das Thema an sich ist ein Dauerbrenner, und egal, ob der Besucher dieser Ausstellung am Ende die Exponate als Kunst oder als Krempel einordnet, so hat er auf jeden Fall die Möglichkeit, einmal wieder intensiv und mit teils erstklassigen Anregungen darüber nachzudenken, wo im alltäglichen Leben wir noch ausreichend „Spielräume“ vorfinden. Leider stand zur Vernissage der ausführliche Ausstellungskatalog noch nicht zur Verfügung. Also unbedingt hingehen und sich selbst eine Meinung bilden. Hubertus Olbrich
? Die Ausstellung „Spielräume“ ist bis 23. Dezember zu sehen, Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr. An Feiertagen ist das Museum geschlossen.